Erneut wurde das Kino im Sprengel 2024 mit einem Programmpreis des Deutschen Kinematheksverbundes ausgezeichnet: Für das Jahresprogramm 2023 gab es einen 2. Preis in der Kategorie "Kino, das zurückblickt". Gewürdigt wurde der filmgeschichtliche Anteil des Programms, darunter sicherlich die beiden Filmreihen SCHRÄG (Deutsche Filme aus der 80er Jahre Punk- und New Wave-Ära) und FLAMING CREATURES (Eine kleine Geschichte des queeren Kinos jenseits des Mainstrams), vermutlich auch die gelegentlichen BLICKE INS ARCHIV (Filme aus dem eigenen 16mm-Fundus). Doch da die Berliner Jury es nicht geschafft hat, ihre Begründungen zu Papier zu bringen, und auch die Deutsche Kinemathek als Ausrichterin der Preisverleihung diesmal keine Fotos der Preisverleihung verschickt hat, hatten wir der hiesigen Presse nichts anzubieten und der Preis fand in Hannover diesmal keine Erwähnung. Eigentlich schade, weil uns das doch immer ein paar Gratulationen eingebracht hat - und vielleicht sogar ein paar neue Kinobesucher:innen.
Verständlich ist das Berliner Versäumnis insofern, als dort ein Umbruch großen Maßstabs im Gange ist: Alle drei Einrichtungen im Filmhaus am Potsdamer Platz - die Stiftung Deutsche Kinemathek, die Filmakademie DFFB und das Kino Arsenal - müssen nach 25 Jahren zum Jahresende ihre Räume verlassen, da der neue Investor die Mietverträge nicht verlängert. Somit fand auch die Preisverleihung zum letzten Mal an diesem nicht wirklich anziehenden Ort statt.
Wieviele Kinemathekspreise das Kino im Sprengel inzwischen nach Hannover geholt hat, müssten wir mal nachzählen, es waren schon einige. Allerdings werden von den Berliner Fachjurys besonders die Veranstaltungen bzw. Programme "geliked", die vor Ort selbst meist nur eine kleinere Zahl an "followern" finden - was schade und vor allem dann peinlich ist, wenn geladene Gäste zugegen sind. Aber da gibt es nur eins: Weitermachen! Durchhalten! Nicht aufgeben! Denn das Programm soll auch weiterhin nicht auf Kassenerfolge hin nivelliert werden.